Überspringen zu Hauptinhalt

Gewässersanierung

Gewässersanierung mittels Saugbaggerung – Prinzip

Das Schlamm-/Wassergemisch wird mit einem hydraulisch betätigten Tauchstutzen, der mit einer Saugvorrichtung versehen ist, über eine Spezialpumpe (Verschleißfest) aus den Entnahmestellen gefördert und über eine schwimmfähige Transportleitung in ein Eindickungsaggregat zugeführt. Danach über eine weitere Leitung zur Entwässerungsanlage, dabei werden zwischendurch Sandanteile und Grobgut vom Feinsediment getrennt.

 

Verfahren

Die Saugvorrichtung ist auf einem Schwimmbagger montiert.

 

Der Vorgang geschieht im Schneid-, Saug- und Spülverfahren in mehreren Abstreich-Phasen auf dem Grund des Gewässers, ohne dabei den natürlich gewachsenen Grund zu verletzen. Gewähr bietet hierzu die Hydraulik, die eine Feineinstellung ermöglicht.

 

Die Sedimententnahme kann über ein Computerprogramm auf dem Deck des Schwimmbaggers überwacht werden, bedingt jedoch die Aufnahme der Grundtopographie und der Sedimentmächtigkeit mittels Echolotmessungen.

 

Der Schwimmbagger ist mit einer hydraulisch betätigten Vortriebsvorrichtung ausgestattet und kann damit auf dem Gewässer bewegt werden, womit die Durchführung eines methodischen Absaugvorganges möglich ist.

 

Schlammbehandlung

Das Schlamm/Wassergemisch wird über eine Siebvorrichtung geschleust, womit Grobpartikel (> 4 mm) und auch Unrat ausgeschieden werden. Über einen weiteren Pumpvorgang wird das Gemisch einem Trennzyklon zugeführt, wo Sandanteile mit einer Korngröße bis > 40 Mikron ausgeschieden werden. Schließlich gelangt das Medium in den Eindicker, wo unter Zugabe von Poly-Elektrolyte der Feststoffanteil eingedickt wird.

 

Aus dem Eindicker wird der Schlammfeinanteil der mobilen Entwässerungsanlage zugeführt. Der Schlamm wird nochmals mit einem sog. Polyelektrolyt (Flockungsmittel) durchsetzt und anschließend in entwässertem Zustand (stichfester Form) den weiteren Entsorgungsgeräten zugeführt, Mulden, Container oder dergleichen.

 

Entsorgung – Materialtrennung und Rückflüsse

Das Grobgut wird direkt in Mulden, bzw. Container abgeworfen und einer weiteren Entsorgung (Deponie) zugeführt.

 

Der Sandanteil, der in gewissen Fällen bis ca. 80 und 90 % des Gesamtvolumen ausmachen kann, wird über einen Sandtrockner vor Ort deponiert oder direkt einer Entsorgungs-Vorrichtung zugeführt. Er wird einer weiteren Verwendung zugeführt. Die Abnahme stellt kein besonderes Problem dar, weil dieser Sand als sog. Gerollter Sand (im Gegensatz zum gebrochenen ab der Wand) sehr begehrt ist.

 

Der entwässerte Feinschlamm wird in stichfester Form abgegeben und kann in offenen Mulden, bzw. Container abtransportiert oder ggf. vor Ort zwischen gelagert werden. Auch dieses Material kann einer Verwertung zugeführt werden, vorausgesetzt die gesetzlichen Werte für Belastungen nicht überschritten werden.

 

Das beim Eindickungsvorgang freigewordene Wasser (den Hauptanteil) wird fortlaufend über ein Zwischenbecken (zwecks Kontrolle) schmutzfrachtfrei direkt der natürlichen Umgebung zurückgeführt. Das bei der Entwässerung durch Reaktion mit den Flockungshilfsmitteln entstehendes Abwasser (Filtrat) wird in den Kreislauf des Eindickungsaggregates eingeschleust, ebenso jenes aus der Sandtrocknung.

 

Messungen

Vor Inangriffnahme der eigentlichen Sanierung können Messungen vorgenommen werden, so über die Grundtopographie, die mittels Echolot ermittelt wird. Dabei werden die Messpunkte unter Mitwirkung der GPS-Technologie in Beziehung auf ihren Standort erfasst. Die Echolotmessungen erfolgen parallel auf zwei verschiedene Frequenzen, womit der sog. gefestigte Schlammpegel einerseits und andererseits der natürlich gewachsene Grund erfasst werden können. Dadurch lässt sich die Sedimentmächtigkeit errechnen, sogar Abschnittsweise.

 

Diese Daten werden in einen PC übertragen, der an Deck des Schwimmbaggers installiert ist. Der Baggerführer hat somit eine virtuelle Information über die topographischen Verhältnisse auf dem Grund, an der Stelle, wo er sich gerade befindet. Der Schwimmbagger ist hierzu ebenso mit einem GPS-Navigationssystem ausgerüstet, sowie mit einem elektronischen Kompass.

 

Die zu bearbeitende Fläche wird virtuell in Felder eingeteilt. Auf Grund der exakt errechneten Schlammmächtigkeit für den Standort, wo der Schwimmbagger sich gerade befindet, kann nach Ablauf eines Arbeitstages ein Vergleich angestellt werden zwischen der errechneten Vorgabe und den tatsächlich entnommenen Mengen.

 

Die Sand- und Schlammmassen werden täglich mehrfach auf ihren Trockensubstanzwert kontrolliert. Diese Werte werden Gleichermaßen in die Tagesberichte übertragen.

 

Am Schluss der Sanierungsmassnahme empfiehlt es sich eine weitere Echolotmessung durchzuführen, damit ein Gesamtbild über den Zustand vor und nach der Sanierungs-Maßnahme erstellt werden kann. Letzte Aufnahme dient dann ebenso als Bezugsdokument für spätere Projekte.

 

Vorteile

Gegenüber einer konventionellen Baggerungsmethode, so mit Löffeln, „Draglinen“ oder gar, nur als reine Saugbaggerung, bietet unser Verfahren folgende Vorteile an:

  • Um die Sedimente zu entfernen muss der Wasserspiegel nicht gesenkt werden
  • Diese Methode erfordert zudem kein Abfischen und beeinträchtigt in keiner Art und Weise die Wasserfauna
  • Bedingt durch den Pumpvorgang „in Situ“ entsteht keine übermäßige Trübung, da diese sich ohnehin im Umkreis des Fräskopfes befindet und dort sofort abgesaugt wird
  • Dieses Verfahren erlaubt eine Baggerung an schwer zugänglichen stellen und dank der Echolotmessung eine Bearbeitung jener Stellen die bevorzugt behandelt werden müssen.
  • Es sind keine sog. Spülfelder anzuordnen und demzufolge auch keine Zugangswege (Baupisten) vorzusehen
  • Die Mengen (Volumen) der zu entsorgenden Massen wird in erheblichen Maß reduziert, dadurch werden ebenso Transport- und Deponiekosten gesenkt
  • Das gebaggerte Gut kann in offenen Behältern abtransportiert werden, womit keine besonderen logistischen Probleme berücksichtigt werden müssen (Spezialfahrzeuge, Straßenreinigung, Geruchsimmissionen, usw.)
  • Der Schlammfeinanteil wie auch die Sandfraktionen sind von jeglichem Unrat (mitunter auch gefährlicher Art) befreit. Dies ist besonders wichtig, wenn das Material einer Wiederverwertung zugeführt wird.
  • Deponiestandorte in unmittelbarer Nähe zur Baustelle können angewählt werden. Die Deponieflächen oder Einbaustandorte sind danach ohne Gefahr begehbar.
  • Die Sandfraktionen können ebenso für Bauvorhaben, allerdings minderer Qualität einer Wiederverwertung zugeführt werden.
  • Gelegentlich können archäologische Funde gefördert werden.

 

Umweltschutz

Immissionen

Die eingesetzten Polyelektrolyte haben keine negativen Einwirkungen auf die Flora und Fauna, da sie selbst organischer Natur sind und einmal angerichtet,
innerhalb kurzer Zeit sich wieder zersetzen. Es werden Produkte verwendet, die üblicherweise in Kläranlagen und bei der Trinkwasseraufbereitung zum Einsatz kommen.  Gleichermaßen werden biologisch abbaubare Öle in der Hydraulik eingesetzt.

 

Die Geruchsimmissionen sind unbedeutend gerade dank des angewendeten Verfahrens.

 

Die Lärmimmissionen sind unbedeutend. Die Stromgeneratoren als hörbarste Aggregate sind nach neuestem Stand der Technik schallisoliert so, dass keine Ruhestörung verursacht wird.

 

Die Dieselaggregaten sind mit Russpartikelfilter ausgerüstet

 

Wasserqualität

Das in die natürliche Umgebung zurück geleitete Wasser kann fortlaufend auf
folgende Parameter untersucht werden:

 

Temperatur, pH-Wert, Trübe, elektrische Leitfähigkeit, Sauerstoffgehalt
(Weitere Parameter auf Anfrage, insbesondere bei Kontaminationen).

 

Diese Werte werden ebenso als elektronische Daten registriert und in die Bautagesberichte übertragen.

 

Dokumente

Saugbaggerung_Information.pdf